Kostbarkeiten und Schätze aus den Bergen

Die Hasli-Strahler präsentierten an der Mineralienbörse in Meiringen ihre gesammelten Schätze.
Die Auswahl an der Mineralienbörse der Hasli-Strahler erstaunte so manchen Besucher.
Die Auswahl an der Mineralienbörse der Hasli-Strahler erstaunte so manchen Besucher.Fotos: Birgit Scheidegger
Wunderschöne Kristallkugel.
Wunderschöne Kristallkugel. 

Jedes Jahr im Sommer wickeln die Mitglieder der Hasli-Strahler ihre Bergkristalle und Quarze sorgfältig in Papier und legen sie in Kartons, um sie im Hotel Sauvage in Meiringen Liebhabern und Sammlern zu zeigen. Es sind Kostbarkeiten und Schätze, die meisten aus dem Grimsel- oder Sustengebiet, für welche die Männer und Frauen oft tage- oder wochenlang unterwegs sind. «Strahlen ist eine Leidenschaft», erklärt Nando Crivelli, Sekretär der Hasli-Strahler. Es ist dieses Glitzern, welches die Menschheit seit jeher verzaubert. Die Faszination, dass die Natur solche Schätze verborgen hält. Die Hauptsaison der Strahler beginnt im August, dann, wenn in den Bergen der Schnee geschmolzen ist. Vor allem das Grimselgebiet zählt zu den mineralienreichsten Massiven im Alpenraum. Gar so einfach, die Kostbarkeiten zu bergen, ohne dass diese Schaden nehmen, ist es aber nicht. Auch braucht ein Strahler ein geschultes Auge und jahrelange Erfahrung. «Wir sind Jäger und Sammler», unterstreicht Crivelli lachend. «Man tastet sich vorsichtig heran.» Oftmals sei es aber auch Zufall, wenn man auf eine Kristallkluft trifft.

 

Die Strahler standen den Käufern mit Rat zur Seite.
Die Strahler standen den Käufern mit Rat zur Seite.
Kristalle und Schmuck

Die zehn Aussteller hatten ihre Kostbarkeiten auf dem Tisch, in Kartons, in Setzkästen oder auch auf Holz drapiert, um sie den Besuchern zu präsentierten. Kleine Kristalle für ein paar Franken oder besonders schöne Stücke für mehrere Tausend Franken – die Preise zeigten sich genauso unterschiedlich wie die Mineralien selbst. «Sehr beliebt bei Sammlern sind derzeit Gwindel, eine Rarität», betonte Ernst Rufibach, der diese Liebhaberstücke für 200 bis 800 Franken anbot. Er war am Samstag zufrieden mit dem Verkauf, «auch wenn man als Strahler an den Steinen hängt und sich oft zweimal überlegt, ob man sie wirklich verkaufen soll.» Gezeigt wurden an der Mineralienausstellung aber nicht nur kleine und grössere Bergkristalle, sondern auch verschiedene andere Mineralien wie Pyrit, Turmalin oder Aktinolith aus dem Binntal, oder auch sorgfältig hergestellter Schmuck wie Steinkugeln aus einheimischen Kristallen. Zum Gedenken an den im Februar verstorbenen Bergführer und Strahler Beat Rufibach stellte seine Frau Katharina in einer Sonderausstellung Fundstücke von ihm in mehreren Glasvitrinen aus. Wundervolle Kristalle aus dem Grimselgebiet, die der Verstorbene mühsam gesucht und aus den Bergen mit nach Hause genommen hat.

 

Kristall aus dem Grimselgebiet.
Kristall aus dem Grimselgebiet. 
In Glasvitrinen waren Fundstücke des verstorbenen Bergführers und Strahlers Beat Rufibach ausgestellt.
In Glasvitrinen waren Fundstücke des verstorbenen Bergführers und Strahlers Beat Rufibach ausgestellt.